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18. August 2024 – Heidelberg
Wir sind Neueinsteiger in Sachen Wohnmobilreisen. Diese Reise soll uns nun an die Nordsee führen, ein für uns noch gänzlich unbekanntes Terrain.
Um 08:00 Uhr starten wir von Flaurling aus in Richtung Norden. Es regnet in Strömen und dazu gesellen sich ein Stau nach dem anderen. Viel Geduld ist gefragt, aber um 16:00 Uhr kommen wir, etwas geschlaucht, dennoch am „Campingplatz Heidelberg (Ziegelhäuser Str. 91, 69151 Neckargemünd) an. Der CP liegt nur unweit vom Zentrum Heidelberg entfernt.
Nordsee 2024
Text:
Claudia und Roland Hutter
Titelbild:
Roland Hutter

Nordsee 2024

Autor(en):
Titelbild:
Claudia und Roland Hutter
Roland Hutter
18. August 2024 – Heidelberg
Wir sind Neueinsteiger in Sachen Wohnmobilreisen. Diese Reise soll uns nun an die Nordsee führen, ein für uns noch gänzlich unbekanntes Terrain.
Um 08:00 Uhr starten wir von Flaurling aus in Richtung Norden. Es regnet in Strömen und dazu gesellen sich ein Stau nach dem anderen. Viel Geduld ist gefragt, aber um 16:00 Uhr kommen wir, etwas geschlaucht, dennoch am „Campingplatz Heidelberg (Ziegelhäuser Str. 91, 69151 Neckargemünd) an. Der CP liegt nur unweit vom Zentrum Heidelberg entfernt.
Wir nehmen den Bus und fahren bis zur Haltestelle „Alte Brücke“, die direkt am Neckar liegt. Zur Altstadt sind es nur wenige Gehminuten.
Heidelberg liegt in Baden-Württemberg und ist mit seinen 160.000 Einwohnern schon eine ziemlich große Stadt. Sie liegt direkt am Neckar, an der Stelle, wo dieser den Odenwald verlässt und in den Oberrheingraben eintritt. Die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt ist bekannt für ihre malerische Altstadt, ihre Schlossruine und die Ruprecht-Karls-Universität, welche die älteste Hochschule auf dem Gebiet des heutigen Deutschland ist. Die Stadt zieht Besucher und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an – und auch uns.

Die „Alte Brücke“ führt über den Neckar direkt in die Heidelberger Altstadt
19. August 2024 – Papenburg
Etwas ziellos machen wir uns weiter auf den Weg in Richtung Norden. Da finden wir auf der Karte die Stadt Papenburg in Niedersachsen. Also wird da unser nächstes Ziel sein.
Die Fahrt dauert fast 7 Stunden, aber ein sehr schöner Campingplatz entschädigt uns für die Mühe. Da wir begeisterte Hundebesitzer sind, freut es uns umso mehr, dass die Betreiber vom Campingplatz Papenburg (Zum Poggenpoel 101 – 26871 Papenburg) erlauben, dass unsere Vierbeiner auch im kleinen See schwimmen dürfen.
Papenburg ist unbedingt einen Besuch wert, wenn man in der Nähe ist. Die Altstadt ist traumhaft schöne und die Werft eine echte Sehenswürdigkeit.

Das Rathaus Papenburg
Kanäle prägen das Stadtbild in Papenburg. Das Netz aus Kanälen reicht vom Hafen an der Ems (Untenende) bis zum Küstenkanal im Südosten (Obenende).
Das Klima in Papenburg wird durch die mitteleuropäische Westwindzone geprägt. Die durchschnittliche Temperatur liegt bei 8,7 °C pro Jahr. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit einem Mittel von etwas mehr als 16 °C.

Typische Straßenszene
21. August 2024 – Camping Deich Nordsee
Die Fahrt geht weiter, immer höher hinauf in den Norden. Als ersten Stopp wählen wir die schöne Stadt Leer. Eine Hafenrundfahrt darf natürlich nicht fehlen. Anschließend gab es in der Altstadt Cappuccino sowie Belgische Waffeln mit heißen Kirschen und Caramelsoße – wunderbar!

Mit diesen Schiffen geht’s auf Hafenrundfahrt
Das Schiff „Bertus Freede“ hat seinen ständigen Liegeplatz im Museumshafen Leer und kann in Absprache mit den Betreuern von kleinen Gruppen, Schulklassen etc., besichtigt werden. Eine aktuelle Telefonnummer steht im Fenster des Steuerhauses. Gebaut wurde es 1024 als Dampfschlepper „Orion“ und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder modernisiert. Getauft wurde der Schlepper am 26. Juni 1998 auf den Namen eines Bürgers der Stadt Leer. 2013 erhielt das Schiff einen 6-Zylinder-DEUTZ-Motor mit 200 PS.

Schlepper Bertus Freede
Nun haben wir unser heutiges Ziel, den Campingplatz „Camping Deich Nordsee“, erreicht. Wir werden drei Tage hierbleiben und uns die Städte Greetsiel und Emden ansehen.
22. August 2024 – Norddeich und Greetsiel
Wir machen einen Ausflug zum Hundestrand am Norddeich und besichtigen bei dieser Gelegenheit Greetsiel. Das Wetter ist leider sehr kühl und regnerisch, was unsere Unternehmungslust aber nicht beeinträchtigt.
Greetsiel liegt an der ostfriesischen Nordseeküste und ist bekannt für seinen Hafen, seine Fischrestaurants, seine traditionellen Fischerboote und Backsteinhäuser. Die Bauten sind großteils denkmalgeschützt.

Die Netze eines der Fischerboote
Krabbenkutter im Hafen Greetsiel
(Bild: Matthias Süßen – CC BY-SA 4.0)
23. August – Pilsumer Leuchtturm
Wir sind heute nach dem Frühstück nach Emden, das ist die größte Stadt Ostfrieslands, gefahren. Die wahre Perle des Nordens bietet einiges an Sehenswürdigkeiten. Wir haben einen Stadtbummel gemacht, und sind am Otto-Waalkes-Haus angekommen.

Das Otto-Walkes-Haus
Da haben wir kleine Souvenirs gekauft. Dann ging es noch auf einen Eiskaffee. Anschließend fuhren wir zum Pilsumer Leuchtturm.
Der 11 Meter hohe Leuchtturm wurde Ende des 19. Jahrhunderts als einer von vier Leuchtfeuern an den ostfriesischen Nordseeinseln fertiggestellt.

Der Pilsumer Leuchtturm
(Bild: kaʁstn Disk/Cat | Wikimedia)
Sein gelb-roter Ringelsockenanstrich machte den Leuchtturm zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Ostfrieslands. Der Leuchtturm wird heute auch liebevoll im Volksmund Otto-Turm genannt. Danach fuhren wir wieder retour zu unserem Campingplatz am Deich. Es ist auch heute sehr starker Wind, wir hoffen, dass es morgen bei unserer Nordseereise in den nächsten geplanten Orten windstiller wird. Jetzt ist mal relaxen angesagt.
24. August – Campingplatz Westerstede
Unsere Hündin sieht uns mit nassen, traurigen Augen an. Man muss kein Tierarzt sein, um zu sehen, dass sie krank ist. Nachdem wir am Campingplatz eingecheckt haben, geht es erst einmal zum Onkel Doktor für Hunde. Er untersucht sie und verabreicht ihr ein paar Arzneien, danach fahren wir wieder retour zum Platz. Hoffentlich erholt sie sich halbwegs schnell.
Am Platz selber gibt es ein griechisches Restaurant und wir nehmen hungrig und in freudiger Erwartung Platz. Der Kellner bringt eine kleine Aufmerksamkeit und die Speisenkarte. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, zieht ein bedrohliches Unwetter auf. Wir springen auf und hasten zu unserem Wohnmobil. Der Kellner bleibt vorerst mit offenem Mund zurück, er kann sich unser überhastetes Verlassen des Lokals nicht erklären. »So schlecht kochen wir doch gar nicht«, denkt er bei sich.
Nachdem wir unser Wohnmobil sturm- und gewittersicher gemacht haben, schlendern wir gemütlich zurück zum Restaurant und genießen einen wunderbaren griechischen Abend.
Campingplatz Westerstede
25. August – Campingplatz Papenburg
Unserer Hündin geht es nicht unbedingt besser, wir müssen komplett umplanen. Ein weiterer Arztbesuch ist angesagt. Nach der Behandlung fahren wir wieder zu unserem schon bekannten, sehr feinen Campingplatz Papenburg. Hier werden wir die nächsten drei Nächte verbringen.
Günther und Franzi kommen uns besuchen! Sie haben ihre Nordseereise eine Woche später angetreten, und so kommt nun dieses Treffen zustande. Wir plaudern über dieses und jenes und berichten von unseren bisherigen Eindrücken auf dieser Reise. Die Stimmung ist ausgelassen und so beschließen wir, am Abend den Griller in Betrieb zu nehmen. Ein köstliches Abendessen rundet diesen Tag ab.
28. August – Papenburg Altstadt-Besichtigung
Wir wollen nochmal die Altstadt von Papenburg aufsuchen. Beim letzten Besuch haben wir nicht alles gesehen. Nach einigen Runden in den historischen Mauern stoßen Günther und Franzi zu uns. Sie erkundeten Papenburg per Rad. Ein passendes Kaffeehaus ist schnell gefunden und wir gönnen uns Kaffee und Kuchen.
Zurück am Campingplatz beschließen Günther und ich, unsere Frauen zum Abendessen in einem Restaurant außerhalb des Platzes einzuladen. Nach einem fulminanten Dinner sitzen wir noch gemütlich unter unseren Markisen und lassen den Abend ausklingen.
29. August – Papenburg, die Meyer-Werft
Das ist unser letzter gemeinsamer Tag. Danach werden wir getrennt unsere Reisen fortsetzen. Aber zuerst wollen wir noch den berühmten Meyerwert besichtigen.
Gegründet wurde die Werft bereits 1795 von Wilm Rolf Meyer, dessen Nachkommen in siebter Generation heute das Unternehmen leiten.
Ursprünglich baute die Werft Dampfschiffe, später Lotsenboote, bevor sie 1985 endgültig mit dem Bau von Kreuzfahrtschiffen begann.
Der Rundgang ist gewaltig. Solche Dimensionen sind wir nicht gewohnt. Hier wird Ingenieurskunst auf höchstem Niveau zelebriert.
Nach der Führung genießen wir mit Günther und Franzi noch ein gemeinsames Mittagessen, bis wir zu neuen Zielen aufbrechen.
Unglaublich eindrucksvoll – die Meyerwerft
30. August – Rotenburg ob der Tauber
Uns zieht es unweigerlich nach Süden. In Rothenburg ob der Tauber machen wir die nächste Station. Die Stadt liegt im Norden Bayerns und ist für ihre mittelalterliche Architektur weit über die Grenzen hinaus bekannt. Die Stadtmauern umfassen viele Torhäuser, Türme sowie einen überdachten Wehrgang. Das mittelalterliche Rathaus hat einen Turm mit Panoramablick. Nach der Besichtigung genießen wir noch einen Kaffee. Die Eindrücke wollen verarbeitet werden.
Rotenburg ob der Tauber
31. August – Dinkelsbühl
Unsere Reise führt uns heute nach Dinkelsbühl. Dinkelsbühl ist eine historische Stadt in Mittelfranken und ehemalige freie Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches. Die einzigartige, historische Altstadt ist von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben. Die Stadtmauer ist 2500 m lang und hat 20 Türme sowie vier Stadttore. Für einen Bummel durch diese wunderbare Stadt an der romantischen Straße sollte man reichlich Zeit einplanen.

Dinkelsbühl (Foto: Holger Uwe Schmitt CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)
2. September – Camping Theresienhof Bad Birnbach
Als letztes Ziel vor unserer Heimfahrt haben wir Bad Birnbach eingeplant. Claudia muss jedoch unerwartet eine Pause einlegen. Wir wurden von einem Unwetter auf der Autobahn überrascht, an ein Weiterkommen ist gar nicht zu denken. Also fahren wir auf einen Parkplatz und frühstücken erst einmal.
Bad Birnbach ist ein traumhaft idyllischer Urlaubsort in Niederbayern mit einem sommerlichen Flair und unvergesslich warmer Atmosphäre. Besonders beliebt sind die Bad-Birnbacher-Thermalbäder.
Am Nachmittag überraschen wir Vanessa, die Freundin unseres Sohnes, die hier eine Ausbildung zur Physiotherapeutin macht. Mittlerweile ist sie in er finalen Phase.
Am Abend besuchen wir in ein sehr gutes Lokal, das Vanessa ausgesucht hat. Immer gut, wenn man eine Ortskundige zur Seite hat.
Der Campingplatz ist klein und einfach ausgestattet. Für eine Nacht ok, für einen längeren Aufenthalt würden wir diesen jedoch nicht empfehlen.
3. September – Bad Birnbach
Nach einem nochmaligen Treffen mit Vanessa streiften die beiden Frauen noch auf eine Shoppingtour durch die Stad. Am frühen Nachmittag heißt es dann endgültig Abschied nehmen und die Heimreise antreten.
4. September – Flaurling
Nachdem wir gestern wohlbehalten von unserer Nordseereise zu Hause angekommen sind, steht jetzt erst einmal das Aufräumen des Wohnmobils auf dem Programm. Danach geht’s noch zur Waschstation, um das Wohnmobil komplett zu waschen.
Ich möchte meiner Gattin und sehr guten Wohnmobil-Pilotin Claudia für diese traumhafte Nordseereise danken. Sie ist die komplette Strecke gefahren, ich war nur Beifahrer. Da wir unsere ursprünglich geplante Route nicht abfahren konnten, werden wir uns sicherlich überlegen, ob wir die noch offenen Punkte zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.