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Grundregeln zum sicheren Fahren mit dem E-Bike

In der Presse häufen sich die Meldungen, dass es mit E-Bikes häufiger zu schweren Stürzen bzw. Unfällen kommt. Der Grund liegt in den veränderten Anforderungen an die/den Fahrer/in. Die motorisierten High-Tech-Räder sind einerseits viel schwerer als herkömmliche Räder ohne Motor, und die Komponenten wie Schaltung und vor allem die Bremsen funktionieren anders als bei Rädern aus vergangenen Tagen. Die Technik des Fahrradfahrens hat sich ebenfalls verändert! Das, was man vor 40 oder noch mehr Jahren gelernt hat, gilt heute in der Form nicht mehr.

 

Das Wichtigste zuerst – richtiges Bremsen

Man fährt IMMER mit den Zeigefingern an den Bremshebeln, also stets bremsbereit. Die restlichen Finger umschließen den ganzen Griff, nicht die Hände nur auf den Griffen auflegen.

Gebremst wird immer mit beiden Bremsen zugleich, wobei die vordere Bremse (der linke Bremshebel) viel stärker zu ziehen ist. Die Kraftverteilung vorne/hinten sollte in etwa 70 zu 30 % sein. Würde man nur mit der hinteren Bremse verzögern, würde das Fahrrad schleudern/ausbrechen und es käme zum Sturz. Am besten übt man diese Technik vorab ein paar Mal. Aber Achtung: auf grobem Schotter darf man natürlich nicht vorne bremsen, weil sonst das Vorderrad ausbrechen würde.

 

Bei längeren Abfahrten die Bremsen nicht schleifen lassen, sondern immer kurz anbremsen und dann wieder lösen. Dadurch werden die Scheiben nicht so heiß. Überhitzte Scheiben führen zum Fading (Nachlassen der Bremsleistung) bis hin zum Totalausfall. Also lieber mal stehenbleiben und den Bremsen eine Pause gönnen.

Beim Bergabfahren auf nicht asphaltierten Straßen/Wegen nicht im Sattel sitzenbleiben, sondern leicht gebückt auf den Pedalen stehen. Dadurch bringt man das Körpergewicht über die Tretkurbel und das Rad bricht bei einem Bremsmanöver nicht aus, selbst wenn es sich um losen Untergrund handelt.

 

Niemals! im Sitzen die Füße von den Pedalen nehmen, weil man glaubt, dadurch mehr Balance zu erlangen. Das führt zum totalen Kontrollverlust und endet meistens in einem Sturz. Wenn man sich unsicher ist, lieber absteigen und ein kurzes Stück schieben.

 

Richtige Gangwahl

Immer mit einem möglichst kleinen Gang (also größeres Ritzel hinten) fahren. Die Kadenz, das sind die Kurbelumdrehungen, sollte zwischen 60 und 70 Umdrehungen pro Minute liegen. Dadurch wird das Rad geschont und man kann auch in einer Steigung, wenn man ungewollt stehenbleiben muss, wieder anfahren. Höhere Gänge, also kleinere Ritzel hinten, eignen sich nur für Radwege, wo man weit voraussehen kann.

 

Richtiger Motoreinsatz

Man fährt vorzugsweise im Eco- oder Tour-Modus. Der Turbo-Modus sollte nur bei starken Steigungen verwendet werden. Das schont ebenfalls das Rad und der Akku hält viel länger. Speziell beim Anfahren im Turbo-Modus schiebt das Rad extrem an und ist nur mehr sehr schwer unter Kontrolle zu bringen. So passierten schon viele Unfälle.

 

Absenkbare Sattelstütze

Wenn irgendwie möglich, eine absenkbare Sattelstütze montieren. Der Sattel wird bei Bergabfahrten und beim Stehenbleiben abgesenkt. Das erhöht die Sicherheit um ein Vielfaches.

 

Was ist technisch zu beachten

Bremsbeläge kontrollieren. Wenn sich das Bremsen metallisch anhört, ist es fast schon zu spät. Beläge sollten eine Mindeststärke von 0,5 mm nicht unterschreiten.

Auf den richtigen Reifendruck achten. Moderne grobstollige MTB-Reifen mit 2 Zoll oder mehr werden mit max. 2,4 Bar gefahren – keinesfalls mehr. Mehr Reifendruck vermindert den Grip (die Haftung zum Boden) enorm. Für Schotter- oder Waldwege bzw. Trails sind 1,5 Bar genug.

Hoher Reifendruck ist nur für Rennräder oder Stadträder mit sehr dünnen Reifen sinnvoll (Herstellerangaben beachten).

Fahrrad regelmäßig zur Wartung bringen oder selber warten. (Kette schmieren, Dämpfer einstellen, Schaltung einstellen etc.)


Viel Spaß und eine allzeit sichere Fahrt

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